Im Bundestag wurde am 26. Juni u.a. ein Antrag der Grünen diskutiert, der „Queerfeindliche Hasskriminalität“ bekämpfen soll – eine Art politischer Wetterbericht mit Regenbogenwarnung. Entsprechend des Anlasses kleideten sich Teile der Grünen und der Linken dann auch in Regenbogenfarben.
Nyke Slawik (Grüne) zeigte sich empört über rechte Gewalt und das abrupte Ende des Regenbogenfahnen-Hissens am Bundestag zum CSD, frei nach dem Motto: „Flagge zeigen ist nicht nur fürs EM-Finale wichtig.“ Jan-Marco Luczak (CDU) hingegen wollte weniger Symbolpolitik und mehr Vorab-Überwachung: IP-Adressen speichern sei viel besser als bunte Fahnen zu schwenken – digitale Rasterfahndung statt Sichtbarkeit.
Fabian Jacobi (AfD) bewies wie immer viel Fantasie und wenig Zurückhaltung und sah im Grünen-Antrag den Weg zurück in die DDR – offenbar ist für ihn alles links von der AfD gleich Stasi. Während die Grünen forderten, Queerfeindlichkeit endlich gesetzlich zu verbieten und den Grundgesetzartikel 3 mit einem Update zu versehen, blieb die Regenbogenfahne zumindest in dieser Debatte das Symbol, um das sich vieles drehte – nur eben nicht im Wind über dem Bundestag.
Abschließend stellte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner klar, dass die Regenbogenflagge wie schon zuvor auch weiterhin jeweils am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, über dem Bundestag gehisst werde.