Lichtinstallation am Reichstagsgebäude 2025

Im Sommer 1995 verwandelte sich das Herz der deutschen Demokratie in ein weltweites Symbol für Freiheit, künstlerischen Mut und temporäre Schönheit: Das Reichstagsgebäude in Berlin war vollständig in silbrig glänzenden Stoff gehüllt – ein seit 1971 geplantes, visionäres Werk des Künstlerpaares Christo und Jeanne-Claude wurde Wirklichkeit. Für viele Besucher wirkte die Verhüllung damals wie ein nachträgliches Geschenk zur Wiedervereinigung Deutschlands, gehüllt in hochwertiges Geschenkpapier. Zum 30. Jahrestag der spektakulären Verhüllung wurde das Nationalsymbol erneut zur Kunstbühne: In den Nächten vom 9. bis 20. Juni 2025 erstrahlte die Westfassade in einer Lichtinstallation des Lichtdesigners Andreas Boehlke, welche die Verhüllung virtuell nachahmte. Das Lichtspiel, realisiert mit 24 Hochleistungsprojektoren, erzeugte so real wirkende Bewegungen, dass es wirkte, als würde realer Stoff sich im Wind bewegen – ähnlich dem Original von 1995.

Die Initiatoren der Lichtinstallation sind alte Weggefährten: Kulturmanager Peter Schwenkow, Unternehmer Roland Specker und Vladimir Yavachev – der Neffe von Christo und Leiter der Christo & Jeanne‑Claude Foundation. Sie trugen die Kosten von einer halben Million Euro privat, um ein vergängliches Werk zu schaffen, das einmal mehr Kunst, Demokratie und Gemeinschaft verbindet.

Der Reichstag ist mit ca. drei Millionen Besuchern pro Jahr das weltweit am meisten besuchte Parlamentsgebäude.

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